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1340. Juni 16. Frankenstein (act. et dat. i. Frankinsteyn).

sexta fer. infra oct. sollempnitatis corp. Jesu Christi.

Bolko (II), Hzg v. Schl. u. H. v. Fürstinberg u. Munstirberg [Grotefend, Stammtaf. IV, 6], bek., daß er, weil die Dörfer des Abtes u. des Kl. zu Camencz Zisterz. Ordens, nämlich Alberndorph (Olbendorf) i. Strehlener Teritorium, ferner Pilcz (Pilz) u. die 4 Dörfer in den Bergen Heymerichsdorph (Hemmersdorf), Meinfridisdorph (Maifriedsdorf), Henrichswalde (Heinrichswalde) u. Volmarsdorph (Follmersdorf) i. s. Frankensteiner Distr. wegen der Unfruchtbarkeit der Äcker, sowie wegen der ständigen Kriege, der räuberischen Einfälle u. anderer Nachteile in solche Verwüstung u. Dürftigkeit geraten sind, daß sie die ihnen aufliegenden Lasten an Geschossen, Beden u. seinen andern hzgl. Rechten und Dienstleistungen nicht länger zu ertragen vermögen, diesen Dörfern u. ihren Bewohnern, um sie nicht ganz in Verwüstung kommen zu lassen, auf Fürbitte seines Neffen [patruus, sonst = Oheim, hier Brudersohn] Hzgs Bolco (II) v. Schweidnitz [Grotefend, Stammtaf. IV, 9] u. seiner Edlen [d. h. des Hzgs v. Mstbg] diese Gnade getan hat, daß Olbendorf ihm u. seinen Nachkommen an Geschossen, Beden u. allen sonstigen hzgl. Rechten fortan stets nur für 20 kleine Hufen dienen soll, Pilz für 1 1/2 kleine Hufen, Hemmersdorf aber u. Maifriedsdorf, ebenso Heinrichswalde u. Follmersdorf für 12 große Hufen. Er gebietet deshalb den Richtern, Geschoßerhebern [Im angegebenen Druckort S. 137 Z. 18 v. ob. ist statt des störenden Druckfehlers "exactionibus" zu lesen "exactoribus"] u. den Ministerialen seines Hofes, wie sie auch genannt werden mögen, bei Verlust seiner Gnade die Bewohner dieser Dörfer nicht zu höheren Dienstleistungen, als oben festgesetzt ist, zu zwingen.

Z.: Herzog Bolco v. Swidnicz (Schweidnitz), s. vorgen. Neffe [patruus, sonst = Oheim, hier Brudersohn], ferner seine (d. Ausst.) getreuen Ritter Albert v. Crenwicz (Kranowitz) [Über ihn s. ob. Reg. 6159, Anm. 5], Hauptmann seines Landes, Merbot v. Hayn u. sein Bruder Joh., Heinrich v. Hugwicz, Arnold v. Petirswalde, Johann Budow, Johann, hzgl. Hofnotar u. Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Rep. 88 Urk. Kl. Kamenz 117. Orig. Perg. m. d. zweiten hzgl. Reitersiegel m. Rücksiegel; daraus abgedr. b. Pfotenhauer, Urk. d. Kl. Kamenz (C. d. Sil. X), 136/137.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.